Zurück in der Heimat, um die Flames zu unterstützen

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Vergangenen Sommer verliess Robin Krieg Rapperswil-Jona, um während fünf Monaten in Helsinki Unihockey zu spielen. Er hätte dort länger bleiben dürfen, doch jetzt warten ganz wichtige Partien auf den Verteidiger.

Es sei ein Austauschsemester «mit Bonus» gewesen, formuliert es Robin Krieg. Fünf Monate verbrachte der 22-Jährige von den Jona-Uznach Flames im letzten Jahr in Helsinki, um an der Laurea University of Applied Sciences zu studieren. Daneben spielte er Unihockey bei Vantaa in der dritthöchsten finnischen Liga. Der frühere Flames-Veteran Keni Rautio hatte den Kontakt in den Verein vermittelt, in dem er selbst spielt. Unihockey in Finnland sei im Vergleich mit Unihockey in der Schweiz professioneller, hat Krieg beobachtet. «Es ist anerkannter.» In der Schweiz werde mehr gerannt, «Bewegungs-unihockey» gespielt – in Finnland sei es «Standunihockey». «Die Schüsse sind härter, die Pässe genauer. Es war toll, das zu erleben.» Der grösste Unterschied sei aber: «In Finnland ist Unihockey näher bei den Leuten. Es gibt Hallen, die nur auf Unihockey ausgelegt sind, mit sechs Feldern», berichtet Robin Krieg. Lieber kreieren als warten «Helsinki ist eine aufregende Stadt, die alles zu bieten hat. Es hat mir sehr gut gefallen. Ich wollte nicht grad unbedingt wieder heim», sagt der Rapperswiler. Seit dem 20. Dezember ist er dennoch zurück am Obersee. Hier soll er helfen, die Flames vor dem Abstieg in die 2. Liga zu bewahren, denn dieser droht. Die Equipe von Trainer Jukka-Pekka Kinnunen verpasste, nachdem in der Zwischensaison
durch Abgänge viel Erfahrung verlorengegangen war, die Play-offs und muss ab Sonntag in den Play-outs zunächst gegen Laupen spielen. «Die Saison ist nicht wie erhofft verlaufen», gesteht Krieg. Ärgerlich war, dass die Flames die letzten drei Partien der Qualifikation nicht mehr bestreiten durften. Diese wurden vom Verband wegen der Coronabeschränkungen abgesagt – und nicht mehr nachgeholt. Weil in der 1. Liga seit dem 19. Dezember nicht mehr gespielt wurde, gibt Krieg am Sonntag sein Saisondebüt für die Flames.«Robin ist ein wichtiger Spieler für uns», erklärt Trainer Kinnunen: «Er spielt mutig mit dem Ball und kann die Rolle des Spielmachers übernehmen». Krieg selbst sagt,er habe sich als Unihockeyaner in Finnland nicht verändert. «Aber ich habe einen anderen Blickwinkel auf das Spiel gewonnen. Und bringe neue Erfahrungen mit.» Seine Rolle bei den Flames habe sich vor allem durch den Umbruch im Sommer verändert.Er gehöre nun zu einem Kern von sechs,sieben Schlüsselspielern. «Ich spiele lieber mit dem Ball, als auf Chancen zu warten», sagt Robin Krieg. Er sei ein Verteidiger, der gerne etwas kreiere und den Angriff auslöse. Bei Vantaa kam er in der zweiten oder dritten Linie zum Einsatz, erzielte zwei Tore und liess sich ein Assist gutschreiben. «Ich bin ein paarmal gefragt worden, was meine weiteren Plä-
ne sind», sagt der Rapperswiler. Er wäre auch länger willkommen gewesen. «Aber das ging nicht auf mit meinem Studium in der Schweiz. So war es
eine wunderbare Zeit in Finnland. Es war der ideale M x von Studium, Leute kennenlernen und reisen.» Hoffen auf nur drei Spiele.  Ab März wird der Unihockeyaner ein Praktikum bei der Zürich Versicherungs-Gesellschaft beginnen. Bis dann ist die Saison vielleicht schon beendet. «Wenn es gut kommt, sind es in den Play-outs nur drei Spiele», so Krieg. Aber die Aufgabe in der Best-of-5-Serie gegen Laupen wird nicht einfach. «In den Play-offs darf man gewinnen, in den Play-outs muss man gewinnen», weiss Krieg. Aber diese Aufgabe helfe dem Team für die kommenden Saisons, ist er  überzeugt. So wie der Umbruch vom vergangenen Sommer. Denn der Kern des Teams werde länger bei den Flames bleiben, meint Robin Krieg. Er habe sicher mit der Hälfte der jetzigen Mannschaftskameraden schon bei den Junioren zusammengespielt. Die Equipe stieg zweimal in die höchste Spiel-klasse auf – auch unter Trainer Dominik Heller, der nach der laufenden Saison zum Chefcoach der ersten Mannschaft wird.
Das macht Hoffnung auf mehr, vielleicht sogar auf die dereinstige Rückkehr in die Nationalliga B. Das brauche aber noch Zeit, sagt Krieg: «Auch
wenn du bei den Junioren unter den besten Teams bist, kannst du nicht erwarten, dass du direkt das Niveau für die Nationalliga B hast.»

Studium und Unihockey
Robin Krieg eiferte seinem älteren Bruder Oliver nach und begann deshalb ebenfalls mit Unihockey.
«Mir hat die Schnelligkeit des Spiels gefallen, dass man etwas mit dem Stock machen kann und dass es ein Team braucht.» Daher entschied er sich
gegen Fussball, als beides nicht mehr Platz hatte. Robin Krieg hat eine KV-Lehre bei der Raiffeisen gemacht und nebenbei die Berufsmittelschule absol-
viert. Derzeit studiert der 22-Jährige an der ZHAW in Wädenswil Life Sciences und Facility Management. Das Studium wird noch eineinhalb Jahre dau-
ern. Den Verein zu wechseln, das kam für Robin Krieg nie infrage: «Ich wollte immer einmal in der ersten Mannschaft der Flames spielen.»

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